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Varroabekämpfung

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Drohnenwabe

Kommt Zeit, kommt Rat.

Die Drohnenwabe ist eine leere Wabe (ohne Mittelwand) die eingehängt wird, damit die Bienen Wildbau und somit grössere Zellen bauen können. Die Drohnenwabe wird im Brutraum eingehängt. Im CH-Mass gibt es hierzu zwei Möglichkeiten:
  • 1 Bruträmchen 1/2 Mittelwand (Tipp: es kann Draht bis zur Mitte quer eingebaut werden. Dies hat den Vorteil, dass die Königin nicht über ein Rämchen steigen muss.
  • 2 Hönigrämchen: eine mit Mittelwand, die andere ohne Mittelwand. Dies hat den Vorteil, dass die Drohnenwabe einfacher herausgeschnitten werden kann.
Eine Drohnenwabe wird für die Varroabekämpfung eingesetzt. Da die Zellengrösse bei den männlichen Drohnen grösser ist als bei den weiblichen Arbeiterinnen sowie dass die Drohnen 24 Tage und die Arbeiterin 21 Tage Entwicklungsdauer hat, ist die Varroamilbe bevorzugt in den Drohnenbrut. Die Drohnenbrut wird 8x häufiger befallen als die Arbeiterinnenbrut.
Der Imker kann nie verhindern, dass Drohnen produziert werden. Auch für die Balance der Natur sind natürlich Drohnen wünschenswert für die Begattung der Königin. Zudem werden oft an den Bruträmchenwand Drohnen produziert.

Sobald die Drohnen verdeckelt sind (vor dem Schlupf), werden diese ausgeschnitten. Das leere Rämchen kann wieder zurück in den Brutraum. Die Drohnenwabe wird eingeschmolzen und der Wachs kann so wieder für den eigenen Kreislauf verwendet werden. Falls kein sofortiges Einschmelzen möglich ist, kann die Drohnenwabe auch im Gefrierschrank eingefroren werden und zu einem späteren Zeitpunkt verarbeitet werden. Die Varroabelastung kann mit 2-3 Drohnenschnitte um 50% reduziert werden.

Ich zeichne die Drohnenwabe jeweils mit einem Reisnagel, damit ich diesen sofort erkenne. Im Frühling kommt die Drohnenwabe ans Brutnest für den Aufbau, hingegen im Sommer kommt die Drohnenwabe an die hinterste Position (CH-Mass beim Fenster), damit die Drohnenwabe leicht aus dem Volk genommen werden kann.

Frühling
Im Frühling wird die Drohnenwabe ans Brutnest gelegt, siehe Bild "Frühling" am Ende der Brut. Die Bienen haben ab März bis Juni einen Bautrieb und werden die Drohnenwabe ausbauen.
Die leere Drohnenwabe niemals mitten ins Brutnest geben, weil sonst der Wärmehaushalt des Bienenvolkes gestört wird. Die Stocktemperatur des Bienenvolkes wird auf 32°-35° erwärmt, das sind optimale Bedingungen für die Brut.

Sommer
Im Sommer wird die Drohnenwabe am Ende des Brutnestes gelegt, siehe Bild "Sommer, d.h. im Schweizer Kasten an die Fenster bzw. vom Flugloch entfernt. Das erleichtert so später die entnahme für die Drohenbrut.
CH-Beute bzw. schweizer Mass und Ameisensäure mit Liebig Dispenser

Das Leben ist ein Spiel, bei dem sich täglich die Regeln ändern (Sprichwort).

Wenn man eine CH-Beute bzw. schweizer Mass hat, ist es einfach mit dem Liebig Dispenser die Vorroabehanldung mit Ameisensäure zu machen, weil das Schweizer Mass angegeben ist. Das System zeigt genau an welche %-Ameisensäure bei welchem Wetter wie gross das Blatt gewählt werden muss für den schweizer Kasten.

Bei der Ameisenäure behandlung gibt es drei Komponenten:
  1. % der Ameisensäure. Im Laden gibt es 60%, 70% oder 85%.
  2. ml wie viel Ameisensäure. Der Liebig Dispenser zeigt die 50 - 200ml an zum Einfüllen und auch über Kopf, um während der Behandlung die ml abzulesen.
  3. Die Grösse des Blattes von Liebig Dispenser. Es können einfach Stücke abgetrennt werden.
Wir füttern zunächst den Schweizer Kasten auf und erst nach der Auffütterung machen wir die Ameisensäurebehandlung. Am besten schaut man sich schnell zum Brutnest durch und macht folgende Beobachtungen:
  • Wo sind die Brutwaben und wo sind die Futterwaben? Z.B. Loch, 3 Futterbaben, 5 Brutwaben, 3 Futterwaben:
  • Gibt es genügend Brutwaben? 4-5 Handflächengrosse Brutwaben ok.

Dann können wir mit der Ameisensäurebehandlung beginnen und Wissen genau, wo wir den Liebig Dispenser hinstellen müssen nähmlich oberhalb des Brutnestes.

Im Sommer Juli/August nehmen wir 50ml für die kleine Behandlung 5-7 Tage und im September nehmen wir 100ml für die grosse Behandlung 10-14 Tage. Die Fluglöcher werden geöffnet, damit die Bienen allfällig selber die Beute lüften können.

Jetzt heisst es auch täglich den Wetterbericht schauen. Während der Ameisensäurebehandlung muss auf jedes Wetterdetail geachtet werden und folgende Gegebenheiten anschauen:
  • Steigen die Temperaturen? Ja, dann muss das Blatt verkleinert werden.
  • Sinken die Temperaturen? Ja, dann muss das Blatt vergrössert werden.
  • Wird es regnen? Ja, dann muss allfällig das Blatt vergrössert werden, weil die Luftfeuchtigkeit zunehmen wird.

Am Fenster und Flugbrett kann der Imker schon vieles beobachten:
  • Bienen häulen auf und verschwinden sofort in die Wabengasse --> Fazit: zu viel
  • Es gibt absolut keine Bienen mehr in der obersten Zarge Nähe Liebig Dispenser --> Fazit: zu viel
  • Bienen kommen von der Beute heraus --> Fazit: zu viel
  • Flugbienen wollen in die Beute, kommen aber schnell wieder heraus --> Fazit: zu viel
  • Viele Bienen laufen auf dem Liebig Dispenser herum --> Fazit: zu wenig
  • Die Leerzarge hat Bienen an der Wand und Deckel --> Fazit: zu wenig
  • Die Leerzarge ist leer --> Fazit: ok
  • Es gibt wenige Bienen, die neben dem Liebig Dispenser herumlaufen --> Fazit: ok
  • Flugbienen fliegen rein und raus: Fazit: ok
MiniPlus und Ameisensäure mit Liebig Dispenser

Beobachten ist gut, solange das Hauptaugenmerk auf "achten" liegt (Sprichwort).

Die Varroabehandlung mit Ameisensäure fängt bereits am Vortag an. Man schiebt den Schieber ein Tag vor der Ameisensäure behandlung in die MiniPlus. Einen Tag später wird der Schieber studiert:
  • Wie viele Varroen sind in den letzten 24h gefallen? Die Varroen müssen gezählt werden.
  • Gibt es Kotspuren von Wachsmotten? Ja, dann ist eine Ameisensäurebehandlung ok.
  • Liegen Pollenreste da? Ja, super. Es gibt Brut und die Flugbienen sammeln Pollen.
  • Gibt es Ameisen, die auf dem Schieber sind? Ja, dann kann die Anzahl der Varroen verfälscht sein, weil Ameisen die Varroen essen.
  • Sind Bienenresten da? Ja, das kann ein Zeichen von Putztrieb sein.

Wachsmottenkotspuren sind schwarz und länglich wie auf dem Bild erkennbar:
Da im Liebig Dispenser kein MiniPlus angegenben ist, ist es schwierig das richtige Mass des Blattes sowie ml zu finden. Dies erfordert am Anfang gutes beobachten und allfällige Anpassungen vornehmen.

85% Ameisensäure sind zu viel % für ein MiniPlus. Entweder man verdünnt die 85% Ameisensäure mit Wasser oder man nimmt gleich die 60% oder 70% Ameisensäure. Bei mir hat sich ein kleiner See gebildet beim Liebig Dispenser und dann sind die 85% zu viel.
30ml Ameisensäure habe ich bei meinen MniPlus genommen. Eine Nachkontrolle wird zeigen, ob noch mehr ml nötig sind.
Die Grösse des Blattes muss beobachtet und angepasst werden. Man fängt eher klein an und vergrössert bei Bedarf.
Die genaue Anpassung erfordert genaue Beobachtung und allfälliges wegnehmen oder hinzufügen mit dem Blatt. Deshalb sollten die Resten beim gebrauchten Blatt nicht wegeschmissen werden.
Jetzt heisst es auch täglich den Wetterbericht schauen. Während der Ameisensäurebehandlung muss auf jedes Wetterdetail geachtet werden und folgende Gegebenheiten anschauen:
  • Steigen die Temperaturen? Ja, dann muss das Blatt verkleinert werden.
  • Sinken die Temperaturen? Ja, dann muss das Blatt vergrössert werden.
  • Wird es regnen? Ja, dann muss allfällig das Blatt vergrössert werden, weil die Luftfeuchtigkeit zunehmen wird.
Oxalsäurebekämpfung im Winter

Wegen den kalten Temperaturen im Winter wird eine Oxalsäurebekämpfung gemacht und zwar im brutfreien Zustand.

Über den Daumen gesagt, sind die Bienenvölker 21 Tage nach der ersten Frostnacht brutfrei. Es sind 21 Tage, weil eine Arbeiterin von der Eiablage bis zum Schlupf 21 Tage benötigt. Während der Wintermonate gibt es keine Drohnen mehr.
Um auf Nummer sicher zu gehen mache ich noch bei den Magazinen die Windelkontrolle und beim Schweizer Kasten die "Karton" Kontrolle. Ich setzte bei meinen MiniPlus die Windel bzw. bei meinen Schweizer Kästen einen Karton am Boden ein und belasse diesen 24 Stunden drin und danach schaue ich das Gemüll an:
Vom Gemüll kann ich so einiges ablesen:
  • Wie stark ist das Volk? Ist überhaupt noch ein Volk da?
  • Wie viele Wabengassen sind besetzt?
  • Wo befindet sich die Wintertraube?
  • Was ist der natürliche befall von Varroa?
  • Weisses bis hell braunes Gemüll = die Bienen brüten nicht mehr und nehmen Winternahrung zu sich indem sie die Wachsdeckel öffnen
  • Dunkels Gemüll = die Bienen schlüpfen

Wenn wir uns nun sicher sind, dass keine Brut mehr vorhanden ist, können wir mit der Oxalsäure anfangen.
Das Wetter:
Da ich die Träufelmethode der Oxalsäure anwende, ist die Temperatur sehr wichtig.

Es sollte nicht zu kalt, jedoch auch nicht zu warm sein d.h. so zwischen 5-8 Grad wäre ideal. Wenn es zu kalt ist, ist die Wintertraube zu dicht und die Flüssigkeit tropft an der Wintertraube ab und erreicht nicht alle Bienen. Wenn es zu warm ist, ist die Wintertrabe zu locker oder die Bienen fliegen sogar hinaus kurz zum Koten.
Gefolt von einer Nacht, die unter Null Grad liegt.

Vorbereitung Träufelmethode
Folgende Utensilien benötigen wir für die Träufelmethode:
  • Massbecher 1 Liter mit Mililiter (ML/ml) oder Deziliter (DL/dl) Anzeige *
  • Spritze 60 ml mit Mililiteranzeige **
  • Becken *
  • Rührgerät z.B. Löffel *
  • Schutzbrille */**
  • Schutzbrille */**
  • Schutzhandschuhe */**
  • Heisses Wasser
  • Spiegel (bei Schweizer Kasten)
  • Taschenlampe
  • Evtl. Kühlbox bei längerem Transport wird hier als Wärmebox verwendet
* Gibt es im Supermarkt bzw. Baumarkt
** Gibt es im Bienenfachhandel

Zunächst müssen wir abschätzen wie viel Oxalsäure wir benötigen. Die Windelkontrolle gibt uns hier einen guten Input wie stark das Bienenvolk ist. Es gibt zwei Berechnungsmöglichkeiten:
Volkgrösse
  • Starkes Volk = 50ml
  • Mittleres Volk = 40ml
  • Kleines Volk = 30ml
ODER
Pro besetzte Wabengasse x 5ml.

Ich arbeite mit folgenden Produkt: OXUVAR 5,7%
Ich benutze dieses Produkt, weil die Handhabung einfach ist. Das Mischverhältnis ist sehr einfach: 1/2 Zuckerwasser bzw. fertiger Zuckersirup und 1/2 OXUVAR 5,7%.

Vorgehen
1. Wir bereiten ein Wasserbad und tun heisses Wasser ins Becken
2. Wir wärmen das Zuckerwasser und OXUVAR 5,7% im Wasserbad auf Handwärme auf
3. Wir ziehen uns die Darth Vader Schutzmaske und Brille an sowie Schutzhandschuhe an. Dann mischen wir das Zuckerwasser mit der Oxalsäure. Danach wird die Flüssigkeit umgerührt.

WICHTIG:
Zuerst das Zuckerwasser, dann die Oxalsäure, sonst geschieht das Ungehäure!
4. Wir ziehen nun 30 - 50ml mit der Spritze auf

Tipp:
  • Die Windelkontrolle sagt, uns wie gross das Volk ist.
  • Zuerst schauen, dann messen
  • Oder generell gleich 50ml einfüllen und dann mehr oder weniger nehmen, denn die Spritzen haben eine gute Anzeige.
5. Deckel auf, Flüssigkeit träufeln, Deckel zu.

Hier kommt beim Schweizer Kasten der Spiegel zum Einsatz. Mit dem Spiegel
Nun kann es wieder sein, dass die Beute etwas feuchter wird, da wir Flüssigkeit hineingetan haben. Wir können wieder Massnahmen unternehmen, dass es nicht so feucht ist, welche Sie hier finden.
 
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