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Vermehrung

Bienen
Schwarm, Kunstschwarm, Königinnenableger, Brutableger, Saugling oder Zuchtsystem?

Was dem Schwarm nicht nützt, das nützt auch der einzelnen Biene nicht. (Sprichwort)

In der heutigen Zeit haben die Bienen mehr Feinde wie z.B. Varroamilbe bzw. Pestizide, etc. bekommen und dadurch werden die Bienenvölker geschwächt, sogar verenden. Deshalb ist es wichtig kontinuierlich neue Bienenvölker zu schaffen. Es gibt mehrere Arten die Bienenvölker zu vermehren.

Schwarm
Beim Bienenschwarm teilt sich das Bienenvolk in zwei Teile. Die alte Bienenkönigin zieht mit ein paar Begleitbienen aus. Die neue Königin bleibt am alten Standort mit einigen Bienen zurück.

Vorteil
  • Neubau der Waben: Wachsmotten können sich nicht mehr in alten Brutwaben einnisten.
  • Keine Brut: Altlasten wie Varroamilbe können jetzt beim brutlosen Zustand bekämpft werden.
  • Arbeiterinnenbienen sind vorhanden.

Nachteil:
  • Herkunft der Bienenkönigin unbekannt: Alter und Rasse
  • Neubau von Brut- und Honigwaben braucht Zeit

Kunstschwarm
Der Kunstschwarm empfielt sich, wenn die Schwarmzelle bereits verdeckelt ist oder ein starkes Volk vorhanden ist, weil das Bienenvolk dann bereits in Schwarmstimmung ist. Dabei wird die Königin (gekäfigt) und zwei Kilogramm Bienen in eine Schwarmkiste oder Ablegerkiste hineingefegt und in den Keller gelegt, so dass sie sich zu einer Schwarmtraube sammeln können. Der Kunstschwarm muss gefüttert werden. Entweder bringt der Imker die Bienen an einen 3km entfernten Standort oder der Imker gibt noch mehr Bienenmaterial hinzu, weil die Flugbienen zurück an ihren alten Bienenstock fliegen.

Vorteil
  • Neubau der Waben: Wachsmotten können sich nicht mehr in alten Brutwaben einnisten.
  • Keine Brut: Altlasten wie Varroamilbe können jetzt beim brutlosen Zustand bekämpft werden.
  • Arbeiterinnenbienen sind vorhanden.
  • Königin hat sich bereits bewährt und ist in Eiablage

Nachteil
  • Wirtschaftsvolk besitzt keine bewährte Königin mehr
  • Neubau von Brut- und Honigwaben braucht Zeit

Königinnenableger
Der Königinnenableger empfielt sich bei einem schwarmreifen Volk. Dabei werden zwei bis drei unverdeckelte Brutwaben und die Königin genommen und in einen neuen Kasten gelegt. Alle Weiselzellen müssen ausgebrochen werden. Der Ableger wird zwei Nächte in den kühlen und dunklen Keller gestellt und dann am Abend in der dritten Nacht auf den neuen Stand gestellt.

Vorteil
  • Brut ist vorhanden: Die Volksentwicklung kann und Zeitverzögerung fortbestehen
  • Arbeiterinnenbienen sind vorhanden.
  • Königin hat sich bereits bewährt und ist in Eiablage

Nachteil
  • Wirtschaftsvolk besitzt keine bewährte Königin mehr
  • Alte Waben: bedeuten alte Krankheiten wie Varroa und Wachsmotten etc.

Brutableger
Es werden zwei Brutwaben OHNE Königin entnommen, eine Vorratswabe, eine leere Wabe und in einen Ablegerkasten getan. Eine Brutwabe davon müssen Eier und jüngste Larven enthalten (jünger als drei Tage) oder es können auch ungedeckelte Weiselzellen mitgegeben werden. Arbeiterinnen und Königinnen werden die ersten drei Tage gleich gefüttert, jedoch erst ab dem dritten Tag wird der Königin Gelé Royal gegeben, hingegen die Arbeiterinnen bekommen Pollen und Honig. Wenn die Weiselunruhe (summen der Bienen) eingetreten ist, bemerken sie, dass sie keine Königin mehr haben, jüngste Larven werden nun mit Gelé Royal gefüttert und so Königinnen herangezogen. Anzeichen dafür, dass die Königin nicht im Ableger ist sind: Weiselunruhe setzt nach zwei Stunden ein, nach ein paar Tagen werden Weiselzellen auf dem Brutnest gebildet und das Brutnest enthält keine Eier mehr.

Vorteil
  • Brut ist vorhanden: Die Volksentwicklung kann und Zeitverzögerung fortbestehen
  • Arbeiterinnenbienen sind vorhanden.
  • Gute Varroabekämpfung: Bis die neue Königin in Eiablage kommt, gibt es einen brutfreien Zustand, der für die Varroabekämpfung gut genutzt werden kann.

Nachteil
  • Es ist noch keine Königin vorhanden.
  • Es gibt einen Brutstopp, so dass das neue Bienenvolk zwischenzeitlich kleiner wird.
  • Wenn die Königin übersehen wird und unglücklicherweise in den Ableger geräht, ist alles für die Katze.

Saugling
Es ist eine ähnliche Methode wie der Brutableger, nur mit dem Unterschied, dass ein Absperrgitter benutzt wird, um sicher zu sein, dass die Königin nicht in den Ableger gerät. Dabei werden die Arbeiterinnen von Brut angezogen und sie pflegen dann diese. Die Königin kann nicht durch das Absperrgitter.

Vorteil
  • Brut ist vorhanden: Die Volksentwicklung kann und Zeitverzögerung fortbestehen
  • Arbeiterinnenbienen sind vorhanden.
  • Gute Varroabekämpfung: Bis die neue Königin in Eiablage kommt, gibt es einen brutfreien Zustand, der für die Varroabekämpfung gut genutzt werden kann.
  • Die Königin ist nicht im Ableger.

Nachteil
  • Es ist noch keine Königin vorhanden.
  • Es gibt einen Brutstopp, so dass das neue Bienenvolk zwischenzeitlich kleiner wird.
Zuchtsystem
Es gibt einige Zuchsysteme auf dem Markt. Ich habe mich für das Nicot-Zuchtsystem entschieden und werde deshalb nur dieses vorstellen.

24 Stunden vor der Zucht, setzte ich den Zuchtrahmen (ohne Larven) in ein Wirtschaftsvolk und lasse die Weisselnäpfchen des Nicotsystem anblasen.
Am Folgetag nimmt der Imker von einem oder zwei Völkern zwei Brutwaben und zwei Vorratswaben mit Pollen und Honig und tut diese in einen Ablegerkasten: Vorratswabe, Brutwabe, Leergasse, Brutwabe, Vorratswabe, Schied. Die Königin darf nicht dabei sein.
In der Zwischenzeit nehme ich den Zuchtrahmen vom Wirtschaftsvolk heraus. Der Zuchtstoff wird ausgewählt d.h. man nimmt von einem gewünschten Bienenvolk eine Brutwabe mit Eiern und jüngsten Larven und die Bienen werden abgewischt. Man wählt diejenigen Völker aus, die sich bewährt haben: Volksstärke, Wabenbau, Putzeigenschaften, Honigstärke. Es gibt Belegstellen, die Zuchtstoff anbieten. Die jüngsten Larven befinden sich meistens unmittelbar neben den Eiern und sind die kleinsten Larven. Am besten nimmt der Imker eine Stirnlampe für eine bessere Sicht. Mit einem Umlarvlöffel werden die jüngste Larven an der Krümmung genommen und und in den Zuchtrahmen abgestülpt. Das braucht eine ruhige Hand. Danach wird der bestückte Rahmen in die Leergasse getan. Am besten ist, wenn die Weiselunruhe erst kurz davor eingetreten ist. Das Pflegevolk nimmt diesen Zuchtrahmen entgegen und gibt den Larven Gelé Royal und baut dann diese aus. Welche Arbeiten wann gemacht werden müssen, lasse ich jeweils hier errechnen: http://www.frankenhonig.de/zuchtkalender-eingabe.php
Ich nehme jeweils der erste Tag zum Käfigen, falls ich doch andere Weiselzellen übersehen habe, um sicher zu gehen. Diesen Zeitpunkt nütze ich auch um die Brutwaben anzuschauen und Weiselzellen auf der Brutwabe auszubrechen.

Vorteil
  • Zuchtstoff kann ausgewählt werden oder sogar gezogen werden.
  • Es können mehrere Königinnen gleichzeitig gezüchtet werden.
  • Der Zeitpunkt für den Schlupf der Königinnen kann auf ein bis zwei Tage genau bestimmt werden.
  • Die Königinnen können auf eine Belegstelle gebracht werden, weil sie einzeln gekäfigt werden.

Nachteil
  • Sehr zeitaufwändige Methode.
  • Kosten für das Nicotsystem sind hoch.
Nicot Zuchtsystem putzen

Nach dem Gebraucht des Nicot Zuchtsystems sind Sockel, Weiselnapfhalter, Weiselnäpfchen und Schlupfkäfig voller Wachsreste und Gelée Royale. Wer kennt es nicht bei Tracht verbauen die Bienen alles beim Nicot Zuchtsystem; selbst die kleinen Löcher des Schlupfkäfigs. Ich kratze zunächst grob das Wachs ab und lege dann die Utensilien in einen alten Behälter (z.B. grosses Joghurt bzw. Quarkbecher). Ich nehme einen Joghurt bzw. Quarkbecher, weil ich diesen nachher wegschmeissen kann, da er voller Wachsreste ist. Dann giesse ich kochendes Wasser in den Behälter und lasse es für einige Zeit stehen. Das Wachs schmelzt. Das Nicot Zuchtsystem ist kochfest und verformt sich in keinster Weise.
Standbegattung oder Belegstelle?
Soll eine Standbegattung oder eine Begattung auf einer Belegstelle der Königin gemacht werden, ist eine umstrittene Frage der Imker. Ich denke diese Frage ist situationsabhängig. Ich selbst besitze Carnica Bienen und mein nächster unmittelbarer Bienennachbar in 500m Entfernung bestitzt ein Bienenhaus mit 30 Landrassen. Da ist ein gemisch der Rassen vorprogrammiert und die Tendenz ist eher auf eine Belegstelle als Standbegattung. Die erste Begattung erster Generation mit gemischen Rassen ist kein Problem, jedoch in zweiter Generation können die Bienen agressiv werden.
MiniPlus aus Holz oder Styropor?

Ich habe einen Mix von beiden. Ich habe einen Holzboden mit Metallgitter, damit im Winter keine Mäuse in die Beute kommen und ich habe Styropor Zargen und Deckel, um die Temperatur wärmer zu halten.
 
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